Edelkastanie

Cstanea sativa

Castanea sativa großer Baum

Die Edelkastanie ist ein Baum, der bis zu 25 m hoch werden kann. Er hat eine ausladende, gerundete Krone, die von einem mächtigen Stamm mit einem Basisumfang von bis zu 10 m getragen wird.

Die Rinde ist anfangs bleigrau und glatt, wird aber im Alter dunkelbraun und zeigt tiefe Längsfurchen. Die Blätter sind wechselständig und 10-20 cm lang. Sie sind glänzend dunkelgrün auf der Oberseite und hellgrün auf der Unterseite. Die Blattspreite ist länglich elliptisch bis lanzettförmig zugespitzt, der Blattgrund ist abgerundet und glattrandig, die seitlichen Blattränder sind tief gezähnt.

Die männlichen Blüten dieser einhäusigen Pflanze sitzen in Grüppchen an aufrechten oder schräg abstehenden Kätzchen und bestehen aus einem kleinen Perigon mit 6 Tepalen und vielen cremeweißen Staubgefäßen. Sie duften intensiv. Die weiblichen Blüten haben kein Perigon und sitzen in Grüppchen von 2-3 Stück an der Basis der Kätzchen. Jedes Grüppchen ist von Tragblättern umgeben, die später die charakteristische stachelige Hülle der Kastanienfrüchte bilden.

Die essbaren Kastanien selbst entwickeln sich in Kammern, die sich im Reifezustand öffnen. Es ist wichtig zu beachten, dass jede Kastanie aus einer Blüte hervorgegangen ist.

Castanea sativa offene Frucht mit 3 Esskastanien
Castanea sativa Rinde

Ursprung: Die natürliche Verbreitungsgebiet der Edelkastanie umfasst Südeuropa, Nordafrika und Westasien. Bis vor Kurzem ging man irrtümlicherweise davon aus, dass diese Art ausschließlich in Asien vorkommt.

Ökologie: Die Edelkastanie ist eine heliophile Art, die das obere Stockwerk des submediterranen Laubmischwaldes bildet und bis zu 900 m Seehöhe verbreitet ist. Sie bevorzugt leicht saure Böden und wächst häufig zusammen mit Steineichen, Zerreichen und manchmal auch Kiefern im oberen Buchenwald. In den Bergen und Hügeln gibt es manchmal reine Kastanienwälder, die jedoch meist aus alten Beständen zur Holzgewinnung entstanden sind.

Ökologie: Die Edelkastanie wächst im nördlichen Mittelmeerbecken von Spanien bis nach Kleinasien am Schwarzen Meer und im algerischen Atlas (Tellatlas). In Italien ist sie bis zu einer Höhe von 1400 m Seehöhe verbreitet, insbesondere in Gebieten mit Steineichenwäldern auf Sizilien, wo sie seit der Antike angepflanzt wurde und die Steineiche allmählich verdrängt hat.

Verbreitung: Die Edelkastanie wurde vermutlich schon vor etwa 12.000 Jahren domestiziert und ihre Früchte waren wahrscheinlich eine der ersten Nahrungsmittel, die von Menschen gesammelt wurden. Die Kastanien sind reich an Stärke und stellten im Mittelalter für die Bevölkerung des nördlichen Mittelmeerraumes eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel dar. Das mittelharte Holz dieser Art wird in der Möbel- und Bauindustrie verwendet und in einigen mediterranen Ländern ist die Edelkastanie ein wichtiger Nutzholzbaum.

Ähnliche Arten: Die Edelkastanie könnte manchmal mit der Kastanienblättrigen Eiche (Quercus acutissima Carruth.) verwechselt werden, die gelegentlich in Parks angepflanzt wird. Die Blätter beider Bäume sehen auf den ersten Blick ähnlich aus, unterscheiden sich aber durch die deutlich lanzettlichere Form und die ausgeprägtere Spitze der Kastanienblättrigen Eiche. Um die beiden Arten zu unterscheiden, kann man auch auf die Rinde achten: die Rinde der Kastanienblättrigen Eiche ist dicker, hellgrau und zeigt tiefe und breite Furchen, während die Rinde der Edelkastanie glatter und dunkler ist. Die Frucht der Kastanienblättrigen Eiche ist außerdem eine typische Eichel.

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