Gewöhnliche Rosskastanie

Aesculus hippocastanum

Aesculus hippocastanum Baum in voller Blüte

Die Rosskastanie ist ein Baum, der bis zu 30 m hoch werden kann. Im Alter entwickelt er eine runde, dichte Krone, die majestätisch wirkt. Der Stamm ist gerade und im Alter höckerig. Die Rinde ist zunächst dünn, glatt und bleigrau gefärbt, im Alter jedoch wird sie in dicke bräunliche Platten aufreißen.

Die Äste der Rosskastanie steigen kandelaberförmig auf und weisen charakteristische, große, oval-zugespitzte, braun glänzende und klebrige Blattknospen auf, die bereits Ende des Winters anschwellen. Aus diesen Blattknospen entwickeln sich dichte Büschel kräftig grüner, junger Blätter, die an einem bis zu 20 cm langen Stiel ansetzen und sich aus 5-7 verkehrt eiförmigen, zugespitzten Blattsegmenten zusammensetzen.

Das größte Blattsegment kann bis zu 25 cm lang werden und der Blattrand ist unregelmäßig gesägt. Die Oberseite der Blätter ist glatt und dunkelgrün gefärbt, leicht glänzend, während die Unterseite etwas heller und matt ist.

 Die Blüten der Rosskastanie sind ca. 2 cm breit und stehen in aufrechten Rispen, die bis zu 30 cm lang werden können. Sie weisen einen fünflappigen Kelch und eine Blumenkrone aus fünf ungleichen weißen Kronblättern mit einem cremeweißen oder gelben Fleck an der Basis auf.

Die Frucht der Rosskastanie ist eine große grüne Kapsel mit nicht allzu spitzen Stacheln, die im Reifezustand aufspringt, um die Rosskastanien, große, glänzend braune Samen, die bis zu 4 cm breit und schwer sind, mit einem großen, hell gefärbten, runden, matten Fleck freizusetzen.

Aesculus hippocastanum Blatt
Aesculus hippocastanum Kastanien in Fruchthülle

Ursprung: Die Rosskastanie stammt ursprünglich aus dem Balkan.

Ökologie: Die Rosskastanie bevorzugt kühle Mischwälder mit tiefen, nährstoffreichen Böden, ähnlich der Habitatpräferenz der Rotbuche. In Bezug auf die Bodenbeschaffenheit zeigt sie eine hohe Toleranz. Ein Schädling, die Kastanienminiermotte, deren Raupen in den Blättern minieren und dadurch im Sommer eine vorzeitige Braunfärbung verursachen, stellt in Parks und Kastanienalleen in den letzten Jahren ein größeres Problem dar.
 
Nutzung: Die Rosskastaniensamen enthalten einen hohen Anteil an Saponinen und wurden früher zerrieben und als Reinigungsmittel verwendet. In der Volksmedizin wurde der Kastanienbrei äußerlich als Hausmittel gegen Hämorrhoiden eingesetzt. Die Kastanien enthalten auch Stärke und können in begrenztem Maße auch als Futter für Tiere verwendet werden, wie beispielsweise für Pferde. Die zermahlenen Keimblätter werden heute in der Kosmetikindustrie verwendet. Der größte Wert der Rosskastanie liegt jedoch vermutlich in ihrer Verwendung als Park-, Garten- und Alleebaum, da ihre Krone beeindruckend wirkt und ihre jährliche Blüte im Frühjahr ein spektakuläres Ereignis darstellt.
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