Rotbuche

Fagus sylvatica

Fagus sylvatica Buchenwald

Die Rotbuche ist ein imposanter Baum, der bis zu 40 m hoch werden kann. Ihre breite, kuppelförmige Krone entsteht aus übereinander stehenden Astreihen. Ihr gerader Stamm hat einen kreisrunden Querschnitt, der im Laufe der Jahre Rippen und Buckel entwickelt. Die hellgraue Rinde ist glänzend.

Ihre Blätter sind wechselständig, elliptisch bis oval und haben einen leicht aufgewölbten Blattrand. Bei Austrieb sind sie rötlich, später hell und schließlich dunkelgrün.

Die Varietät Blutbuche sowie die Ziersorte Atropurpurea haben jedoch eine dunkel purpurfarbene oder schwärzliche Färbung der Blätter. Die Blüten sind eingeschlechtlich, männliche in hängenden, langstieligen Kätzchen, die weiblichen in Gruppen von ein bis zwei in einer Hülle aus vier oberen und zahlreichen linealischen unteren Tragblättern.

Die Früchte, Bucheckern, sind verholzte Kapseln, die aus den Tragblättern hervorgehen und sich über Spalten öffnen, um ein bis zwei dreikantige Nüsschen freizusetzen.

Fagus sylvatica Blatt
Fagus sylvatica Austrieb der jungen Buche aus dem Samen

Ursprung: Die Rotbuche ist ein in ganz Europa verbreiteter Baum, der Mitteleuropa als Primärareal einschließt. Diese Art des Baumes bevorzugt ein feuchtkühles, ozeanisches Klima, welches sich von Nordspanien bis zum Schwarzen Meer erstreckt.

Ökologie: Die Rotbuche gehört zu den Gehölzen, die ein ozeanisches Klima mit geringen Temperaturunterschieden zwischen den regenreichen, mäßig warmen Sommern und den kühlen, aber frostarmen Wintern bevorzugen. Aus diesem Grund findet man reine Rotbuchenwälder hauptsächlich im Westen Mitteleuropas oder in Lagen zwischen 600 und 1200 Metern Seehöhe in den Alpen und in 1000 bis 1700 Metern Seehöhe im Apennin. Sie kann sowohl auf kalkhaltigen Boden als auch auf Urgestein gedeihen, solange das Milieu nicht zu sauer ist. Der Rotbuchenwald stellt ein eigenes Ökosystem dar, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass auf den Waldboden nur wenig Licht einfällt, da die Baumkronen so dicht sind, dass sie das Sonnenlicht fast gänzlich abschirmen. Dies führt zu sehr selektiven Bedingungen für die Unterholzvegetation, deren Artenzahl dadurch sehr begrenzt ist. Es gibt nur ungefähr 20 Spezies, die im reinen Buchenwald gedeihen. Aufgrund der relativ dicken Laubstreuschicht und des humusreichen Waldbodens entstehen sehr günstige Wachstumsbedingungen für Pilze, die ebenfalls als Symbionten der Rotbuche wirken.

Verbreitung: Die Rotbuche ist eine weit verbreitete Spezies, die man über ganz Europa findet. Sie reicht von Südschweden bis ins sizilianische Bergland und von Großbritannien bis nach Südostrussland. Diese Art der Buche wird in zwei Subspezies unterteilt Ssp. sylvatica und die Subspezies orientalis. Letztere ersetzt die Erstere ab dem Südosten Russlands nach Osten und in Griechenland.

Nutzung: Das Holz der Rotbuche wird vielseitig genutzt. Es gilt als sogenanntes Hartholz, obwohl es nicht besonders hart ist. Es wird leider auch gerne von Schädlingen befallen. Das Holz ist in der Vergangenheit eines der wichtigsten Hölzer für das Bau- und Zimmereigewerbe gewesen und wird heutzutage vor allem für Parkettboden und Möbel verwendet. Rotbuchen sind weltweit auch in Park- und Gartenanlagen beliebt, da sie eine elegante Wuchsform haben. Im Lauf der Zeit sind auch eine Vielzahl an Ziervarietäten entstanden, wie zum Beispiel die „Atropurpurea“ mit schwärzlich purpurnem Laub oder die „Pendula“ mit hängenden Zweigen und die „Asplenifolia“ mit ihren unverwechselbaren farnähnlichen Blättern. Durch diese Vielfalt ist die Rotbuche eine sehr beliebte Baumart für dekorative Zwecke.

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