Waldzustandsbericht 2023: Nordrhein-Westfalen konfrontiert mit erheblichen Schäden und Klimawandel-Einflüssen
Die Wälder in Nordrhein-Westfalen zeigen laut dem neuesten Waldzustandsbericht 2023 signifikante Anzeichen von Stress und Schäden, die hauptsächlich durch klimatische Veränderungen verursacht werden. Diese Ergebnisse wurden kürzlich vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen veröffentlicht.
Laut dem Bericht weisen nur noch 25% der Waldbäume unbeschädigte Baumkronen auf. Bei 36% der Bäume wurde eine geringfügige und bei 39% eine starke Kronenverlichtung festgestellt, was einen Verlust von Blättern oder Nadeln bedeutet und als Indikator für schlechte Gesundheit gilt.
Besonders kritisch ist die Lage bei der Eiche. Hier zeigen lediglich 7% der Bäume keinerlei Anzeichen von Kronenverlichtung, der niedrigste Wert, der seit Beginn dieser Erhebungen verzeichnet wurde. Der Blattverlust bei Eichen bleibt seit 2018 auf einem hohen Niveau stabil. Obwohl der Zustand der Fichten sich zum zweiten Mal in Folge leicht verbessert hat, wird dies auf Methodenänderungen in der Erfassung zurückgeführt. Die Situation der Kiefern hingegen verschlechtert sich leicht.
Die Dürreperioden der jüngsten Vergangenheit zeigen deutlich, wie der Klimawandel die Wälder beeinflusst. Die Reaktion darauf, einschließlich Wiederbewaldung und stärkerer Schutz der Wälder, wird als eine der dringlichsten Aufgaben der heutigen Zeit gesehen. Nordrhein-Westfalen unterstützt Maßnahmen zur Anpassung der Wälder durch Fachempfehlungen, lokale Beratung und finanzielle Förderungen.
Die Borkenkäferproblematik bei Fichten hat zwar nachgelassen, dennoch umfasst die seit 2018 betroffene Nadelholz-Kalamitätsfläche etwa 142.500 Hektar. Die Gesamtmenge des Schadholzes beläuft sich auf rund 1,9 Millionen Festmeter, mit einem Gesamtvolumen von 47 Millionen Festmetern seit 2018.
Über ein Viertel dieser Kalamitätsfläche wurde durch Aufforstung und natürliche Verjüngung wiederbewaldet, was für die Minderung von Klimawandeleffekten von entscheidender Bedeutung ist. Die nachhaltige Anpassung der Wälder erfordert auch Maßnahmen zur Minimierung von Faktoren wie Wildschäden, Stoffeintrag, Bodenversauerung und eine Verbesserung der Klimaschutzmaßnahmen.
Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen betonte die Notwendigkeit einer effektiven Wiederbewaldungsstrategie und ist optimistisch, dass durch gemeinsame Anstrengungen die Wälder nachhaltig gestärkt werden können.
Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Waldzustandsbericht 2023, Langfassung. Verfügbar unter: [https://www.mlv.nrw.de/wp-content/uploads/2023/11/waldzustandsbericht_nrw_2023_lang.pdf](https://www.mlv.nrw.de/wp-content/uploads/2023/11/waldzustandsbericht_nrw_2023_lang.pdf).
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